
Der Rausch der Höhe
Verschneite Gipfel und Seen – die Gebirgskette Cordillera Huayhuash in Peru bietet einzigartige Wanderwege. Mit Einheimischen können Sie die Berge über 120 Kilometer erleben.

‚Sturz ins Leere’
Das ist der Titel des Buchs, in dem der Bergsteiger Joe Simpson die Expedition beschreibt, die ihn fast das Leben kostete: die Besteigung des Siulá Grande, eines Bergs der Cordillera Huayhuash. Ein gebrochenes Schienbein, ein schmerzhafter Abstieg und mehrere Tage ohne Essen sind einige der von ihm überwundenen Hindernisse.
Die Legende besagt, dass die Apus, die Götter und Herren der Berge, ihre Liebreize eifersüchtig schützen. Wenn sie also die Cordillera Huayhuash kennenlernen wollen, sollten Sie sich die nötige Zeit dafür nehmen. Es werden unterschiedliche Routen mit unterschiedlicher Dauer angeboten, die sowohl Ihrem Geldbeutel als auch Ihrer Kondition angepasst sind: von einer 30 Kilometer langen Strecke im Verlauf von vier Tagen bis hin zu den 12 bis 14 Tagen der klassischen Route, die als eine der spektakulärsten und vollständigsten Wanderrouten des Planeten gilt. Die 120 Kilometer Fußmarsch der klassischen Tour sind nicht für unerfahrene Geister und Beine gedacht, da auf kleinen Entfernungen erhebliche Höhenunterschiede zu bewältigen sind. Ein Teil der Schwierigkeit besteht gerade in der Höhe während der Strecke, mit einer durchschnittlichen Höhe von 4300 Metern über dem Meeresspiegel – auch wenn zwei der spektakulärsten Pässe 5000 Höhenmeter erreichen. Deshalb ist es notwendig, dass Sie vor der Wanderung mindestens zwei Tage zur Akklimatisierung einplanen.
Das Panorama der verschneiten Gipfel, die kristallklaren Seen in den Tälern und die kleinen Andendörfer entlang der gesamten Strecke lassen ihn zur Top Ten der Treckingrouten weltweit gehören. Diese lange Route verläuft zwischen grünen Wiesen und engen Vertiefungen, die von Bergen wie dem Yerupajá umgeben sind, mit seinen 6634 Metern der höchste Gipfel der Huayhuash und zweithöchste Berg Perus. Für die vorzüglichsten Bergwanderer sind diese Gipfel ein Geschenk. Sowohl der Pumarinri als auch der Diablo Mudo eignen sich zum Klettern, wenn Sie eine gute Ausrüstung mitbringen und auf die Unterstützung eines Bergführers zählen können.

Die Strecke kann ganzjährig begangen werden. Die beste Zeit zum Genießen der Huayhuash ist jedoch zwischen April und September. Unabhängig von den Terminen, zu denen Sie die Wanderung durchführen, sollten Sie berücksichtigen, dass die Temperaturen zwischen Tag und Nacht stark schwanken, von einer erschöpfenden Hitze unter der Sonne bis zu Eiseskälte. Es ist deshalb zweckmäßig, warme Kleidung mitzuführen, um den nächtlichen Zauber der Hügel genießen zu können. Das Zelten unter den Sternen kann zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Aber nur dann, wenn Sie warm genug angezogen sind.
